Die ungarische Opposition muss Antworten auf die Wirtschafts- und Sozialpolitik des Premierministers finden
Neben dem Wahlsystem, das er auf seine Bedürfnisse zugeschnitten hat, und weitgehend staatlich kontrollierten Medien punktet Viktor Orbán auch mit seiner Wirtschaftspolitik bei den ungarischen Wählerinnen und Wählern, erläutern die Wissenschafter Dorottya Szikra und Mitchell A. Orenstein im Gastkommentar.
Es war zu erwarten, dass Ungarns autokratischer Ministerpräsident Viktor Orbán die Wahl für eine vierte vierjährige Amtszeit in Folge gewinnen würde. Doch das Ausmaß von Orbáns Sieg schockierte die meisten Beobachter. Der Kandidat des Parteienbündnisses "Ungarn in Einheit", Péter Márki-Zay, verlor die Wahl mit 35 zu 53 Prozent, wodurch Orbáns Fidesz-Partei eine weitere verfassungsmäßige Mehrheit im Parlament erhielt. Auch für die Europäische Union war es eine vernichtende Niederlage.